Katharinas Dinkel-Möhren-Brot

Um eine Weizenunverträglichkeit auszuschließen, verzichte ich zur Zeit auf alle Weizenprodukte. Im Internet habe ich vor kurzem einen Lieferanten für reinen Dinkel gefunden und sofort Dinkelkörner und -mehl bestellt. Denn es ist sehr schwierig, Dinkel zu finden, der nicht mit Weizen gekreuzt ist, wie ich es bereits in meinem Artikel darüber geschrieben habe. Und als eine Kollegin mir dann auch noch von dem Dinkel-Möhren-Brot vorgeschwärmt hat, kam mir das Rezept gerade recht für meine derzeitige Diät.
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Die Zutaten hatte ich alle im Haus:
500 g Dinkelvollkornmehl (ich habe es mir frisch gemahlen)
2 EL Leinsamen (die ich ebenfalls grob gemahlen habe)
1 Würfel frische Hefe
2 TL Salz
300 g lauwarmes Wasser
100 g Naturjoghurt
200 g Möhren (wurden fein gerieben)
100 g Sonnenblumenkerne
Und so geht es:
Den Backofen auf 50 °C vorheizen.
Das Mehl in eine Schüssel geben und mit dem Leinsamen mischen. Das Salz und den Joghurt dazugeben. Die Hefe mit etwas lauwarmem Wasser verrühren. Ebenfalls zum Mehl hinzufügen. Mit den Knethaken von der Mitte aus alles vermischen und langsam das Wasser dazugießen. Die Masse bearbeiten, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst. Er sollte nicht zu trocken sein, sondern ruhig etwas kleben. Dann die Möhren und die Sonnenblumenkerne mit den Händen gründlich untermischen.
Wer wenig Zeit hat, kann den Teig nun sofort in eine gefettete Kastenform füllen und nach 30 Minuten in dem auf 200 °C vorgeheizten Backofen 10 Min. vorbacken
und danach bei 175 °C weitere 50 Min. zu Ende backen.
Besser wird das Brot aber, wenn der Teig in der abgedeckten Schüssel in den 50 °C warmen Backofen gestellt wird (auf ein Holzbrettchen). Den Backofen dann sofort ausschalten und die Hitze ein paar Sekunden aus der geöffneten Backofentür entweichen lassen! (Die verbliebene Wärme braucht das Vollkornmehl beim Gehen, damit sich nachher eine schöne Krume bildet.)
Sobald sich das Teigvolumen verdoppelt hat (das dauert etwa eine halbe Stunde), den Teig mit den Händen kurz durchkneten und in eine gefettete Kastenform füllen. Nun darf er noch einmal 10 bis 15 Minuten gehen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 200 °C vorheizen.
Das Brot nach Belieben mit Sonnenblumenkernen bestreuen und 10 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 200 °C  vorbacken, dann die Temperatur auf 175 °C reduzieren und 50 Minuten fertig backen. Ein hitzebeständiges, mit Wasser gefülltes Gefäß mit im Backrohr ergibt eine schöne Kruste.
Wenn kein Teig an einem Holzstäbchen hängen bleibt, das man in das Brot steckt, kann es herausgenommen werden. Nach einigen Minuten auf ein Gitter stürzen und abkühlen lassen. Geübte Bäcker klopfen auf die Kruste und erkennen am hohlen Klang, dass es durchgebacken ist.
Das Dinkel-Möhren-Brot ist saftig, schmeckt mild und wirklich sehr lecker. Wegen seiner guten Bekömmlichkeit eignet es sich für die ganze Familie (auch wenn man keine Weizenunverträglichkeit hat).
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Solltet Ihr Euch wundern, dass man die Möhren im Brot nicht erkennt: ich habe gelbe Möhren verwendet. Das hatte aber keinen Einfluss auf den Geschmack

17 Kommentare zu “Katharinas Dinkel-Möhren-Brot

  1. Lecker, lecker. Ich habe letztens einen Carrot Cake gebacken und der war auch unfassbar saftig. Daher kann ich mir das Ganze im Brotteig auch wunderbar vorstellen! Und selbstgebackenes Brot ist doch eh der Oberknaller.

    • Möhrenkuchen (der mit den Haselnüssen) ist einer meiner Lieblingskuchen. Und da mein Sohn bei einem Möhrengroßhändler arbeitet, bekommen wir Möhren aller Art und in rauen Mengen. Also, warum sie dann nicht auch einmal im Brot verarbeiten.
      Viel Spaß beim Nachbacken und liebe Grüße
      Brigitte

  2. Hört sich nicht nur lecker an! Es schmeckt super saftig, fluffig und hat obendrein noch eine schöne Kruste. Ich werde daraus, beim nächsten backen, ein Mehrkornbrot machen. Mit Sesam, Mohn, Kürbiskern, Leinsaat und Sonnenblumkerne. Wird es öfter geben. Danke für das schöne Rezept

    • Gern geschehen. Freut mich, dass es Dir geschmeckt hat. Mit Körnern wird es bestimmt auch sehr lecker.
      Ich plane zur Zeit, ein Sauerteigbrot mit selbst angesetztem Sauerteig zu backen. Das werde ich dann selbstverständlich auch bloggen. Drück mir die Daumen, dass es klappt.
      Liebe Grüße
      Brigitte

  3. Hallo Brigitte,

    das Brot ist extrem lecker 😋. Meinst Du, man könnte das Rezept zur Abwechslung auch mal etwas abwandeln? Zum Beispiel die Möhren weglassen oder Dinkel und Roggenmehl gemischt nehmen?

    Viele Grüße

    Inger

  4. Vielen Dank für Deine Antwort. Ich probiere das Brot gerade mit 300 g Roggen- und 200 g Dinkelmehl. Eine Packung Sauerteigextrakt habe ich auch dazugegeben. Ich hoffe, die Backzeit passt auch für diese Variante.

    Magst Du mir vielleicht sagen, warum die Körner für Dein Roggen-Dinkel-Brot mit Sauerteig eingeweicht werden, und warum für dieses Brot 1/2 Würfel Hefe ausreichend ist, obwohl mehr Mehl verwendet wird als beim Möhren-Dinkel-Brot?

    Viele Grüße

    Inger

    • Die Körnern würden sonst Flüssigkeit aus dem Teig ziehen und das Brot würde trocken werden. Deshalb weicht man die Körner vorher ein. Der Sauerteig dient bei Roggenmehl auch als Triebmittel, deshalb braucht man weniger Hefe. Wenn man Hefeteig lange reifen lässt, kann man weniger Hefe verwenden.
      Ich hoffe, ich konnte Deine Fragen beantworten, und wünsche gutes Gelingen. Backen hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Also nicht entmutigen lassen, wenn es nicht gleich klappt.
      Liebe Grüße
      Brigitte

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